Die 13 ist eine Zahl, die bei einigen Menschen ein Unbehagen hervorruft. Genauso wie das Wort „Notfallseelsorger“. Dennoch ist es gut, dass wir beides haben: die 13 und die Notfallseelsorger.
Die Verbindung beider Begriffe ist für unsere Organisation seit Pfingstsonntag (dem 24. Mai) ein Grund der Freude. 13 Frauen und Männer wurden gestern nach einem 144 Ausbildungsstunden umfassenden Wochenendkurs zu Fachkräften für psychosoziale Notfallversorgung zertifiziert. Dieser sperrige Begriff wird gerne mit dem Synonym „Notfallseelsorger“ ersetzt. Auch wenn das Wort sehr religiös anmutet, meint es Menschen, die mit dem „Segen“ beider Kirchen nach den aktuellen wissenschaftlichen Kriterien der Psychotraumatologie handeln und für alle Bürger des Saarlandes in seelischen Notlagen als „Ehrenämtler“ zur Verfügung stehen.
Die dreivierteljährige vereinsinterne Ausbildung vermittelte den 10 Frauen und 3 Männern breites Wissen aus den Bereichen: Tod und Trauer, Einsatz- und Gesetzeskunde, Psychologie und dem Katastrophenschutzwesen. Einige Übungen bereiteten sie auf die Einsätze vor, die sie zunächst als Begleiter erfahrener Kolleginnen und Kollegen machen.
Jede und jeder von ihnen bringt einen persönlichen Schatz mit: Die erworbenen Kenntnisse und Fähigkeiten, die Lebenserfahrung, das Frau- bzw. das Mann-Sein und vor allem den guten Willen, allen Menschen – unabhängig von ihrer Nationalität, Religion, Weltanschauung oder sonstigen Lebensumständen – eine Stütze zu sein, wenn nichts mehr zu tragen scheint.
Nach zehn Einsätzen in Begleitung und zwei sog. Prüfeinsätzen werden sie selbständig Aufträge der Einsatzleitung übernehmen dürfen und somit die Ausbildung praktisch abschließen.
Wir schauen mit einem weinenden Auge auf diesen Lehrgang zurück und bedanken uns insbesondere beim Herrn Vigneron für seine Unterstützung bei der Durchführung. Sein Wissen und seinen Erfahrungsschatz werden wir nur schwer ersetzen können. Wir bedanken uns auch beim Ausbildungsleiter Herrn Christoph Fleck für seine starke Begleitung des gesamten Auswahl- und Ausbildungsprozesses. Auch die sachkundigen Kollegin und Kollegen „mit Feuerwehr-Erfahrung“ Claudia Zimmermann-Raquet, Harald Hien, Jens-Uwe Stobbe sowie der Pastoralreferent und dritter Vorsitzender Olaf Riebes sollen nicht unerwähnt bleiben. Vielen Dank auch an sie. Denn auch sie machen das ehrenamtlich!