Der Ausbildungsjahrgang 2016/2017 wurde zertifiziert

Mit der Abschlussprüfung im Hause des THW Spiesen haben am 24. und 25.6.2017 sieben Kolleginnen und Kollegen den theoretischen Teil der fast einjährigen Ausbildung zur Fachkraft für die psychosoziale Notfallversorgung (PSNV) abgeschlossen und in einer Feierstunde ihre Zertifikate erhalten. Mit Bestehen dieser Prüfung erfüllen die zukünftigen Notfallseelsorger die Voraussetzung, die zwei praktischen Prüfungseinsätze abzulegen. Sobald diese Einsätze erbracht sind, werden die Notfallbegleiter zu PSNV-Fachkräften zertifiziert und können von da an Einsätze selbständig leiten.


„100% der Befragten würde diese Ausbildung weiterempfehlen“ – so oder so ähnlich würde wohl ein Meinungsforschungsinstitut das Ergebnis der Umfrage unter den neuen Kolleginnen und Kollegen formulieren.

Die sieben Absolventinnen und Absolventen des Ausbildungskurses mit dem 3. Vorsitzenden Olaf Riebes und dem Ausbildungsleiter Dipl. Psych. Christoph Fleck nach der Überreichung der Zertifikate.

Die meisten der sieben Kolleginnen und Kollegen haben die Unterrichtseinheiten über die Leitung von Einsätzen in Großschadenslagen als sehr spannend und lehrreich empfunden. Auch erfahrene Feuerwehrleute und Rettungssanitäter aus diesem Kreis fanden den Wechsel des Blickwinkels sehr bereichernd. Die Themenblöcke Tod, Sterben und Trauer sowie Psychotraumatologie belegten in der Liste der der interessantesten Ausbildungsthemen Platz 2, gefolgt von Kommunikation und Einsatzkunde.

Die 160 Stunden Ausbildungszeit waren eine große Herausforderung. Nicht nur der zeitliche Aufwand mit einem ganzen Wochenende pro Monat verlangte den neuen
Kollegen (sowie ihren Familien) einiges an Ausdauer ab. (Wer entsprechende Qualifizierung – z.B.Ausbildung im Rettungsdienst oder bei der Feuerwehr – nachweisen konnte, wurde von betroffenen Unterrichtseinheiten befreit.) Der Funkkurs mit seinen formalisierten Sprüchen und ungewohnten Bedienungskonzepten der Geräte aber auch die „Gesetzeskunde für Einsätze“ gehörten bei den Neulingen des Blaulichtbereichs zur „schweren Kost“. Stellenweise war die Menge der Informationen aus einer einzigen
Unterrichtseinheit eine „an die Grenzen gehende“ Anforderung, z.B. beim Themenkomplex „Sterben, Tod und Trauer“. Man kann damit jedoch viel besser umgehen, wenn man um eschatologische Vorstellungen, Rituale und Gebräuche der jeweils anderen Religion bzw. Kultur weiß.

Trotz der hohen Anforderungen der Ausbildung und der zeitlich begrenzten Möglichkeiten der ehrenamtlich tätigen Dozenten würde keiner der Absolventen auf diesen Kurs verzichten wollen. Das freut und ehrt uns sehr, denn wir sind in diesem Ehrenamt für alle Menschen im Saarland tätig unabhängig von ethnischer Herkunft, Religion oder politischer Partei.

Die Verstärkung ist gut für uns. Zwar ist noch nicht alles geschafft – Praktika und Prüfungseinsätze werden noch Monate und vielleicht sogar Jahre in Anspruch nehmen. Dennoch sehen wir beruhigt in die Zukunft unseres Dienstes, der in Zukunft eventuell weniger Geistliche, dafür aber mehr Laien mit oder ohne Blaulicht-Erfahrung haben wird.

Wir gratulieren den Absolventinnen und Absolventen des Ausbildungsjahrgangs 2016-2017 und wünschen ihnen auf ihrem Weg zur Fachkraft PSNV Ausdauer, gute Mentoren, viele lehrreiche Einsätze und sicheren Halt in Gottes starker Hand, die einen auch in den schwersten Stunden trägt.

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