Das Jahr 2023 gehört nun der Vergangenheit an. Die Vergangenheit – und das bestätigt nicht nur ein Historiker – ist nichts Nutzloses oder Langweiliges. Im Gegenteil: durch die Kenntnis der Vergangenheit können wir das Heute erst verstehen. Die in Zahlen festgehaltenen Geschehnisse entfalten einen Blick auf das Morgen, wenn man sie in Verhältnis zueinander setzt.
Und so ist das erste volle Jahr ohne coronabedingte Ängste und Einschränkungen ein ereignisreiches Jahr für uns als Einsatzgruppe des Landkreises Neunkirchen. Es sind nicht nur die 70 Einsätze, die wir im Auftrag der Polizei, der Feuerwehr und des Rettungsdienstes absolviert haben etwas Besonderes, sondern auch die Anzahl: so viele waren es noch nie. Der Bedarf an psychosozialer Unterstützung in den Kommunen verteilt sich in etwa analog zur Bevölkerungsdichte. Doch die Einsätze sind nicht immer in der Nähe der diensthabenden Einsatzkraft. Nicht selten müssen wir ganz ohne Blaulicht von Neunkirchen nach Eppelborn oder von Schiffweiler nach Spiesen fahren. Daraus ergibt sich die stattliche Zahl an gefahrenen Kilometern: 3013 waren es in 2023! Sie müssen auf Antrag als Kilometergeld ausgezahlt und natürlich auch Fahrleistung bei unserer Haftpflicht versichert werden. Das kann der Verein ohne Spenden nicht leisten. Wir sind diesbezüglich auf Ihre Hilfe angewiesen! Schließlich wollen wir den Fachkräften, die in 2023 knapp 283 Einsatzstunden ehrenamtlich geleistet haben, nicht noch die Fahrtkosten aufbürden. (Deshalb haben wir eine äußerst bequeme Möglichkeit einer Spende eingerichtet. Mit PayPal senden Sie uns sicher und schnell Geld für genau diesen Zweck.)
Sehr erfreulich hat sich auch die Situation der Fortbildung entwickelt. So viele Fortbildungen wie in 2023 hatten wir noch nie. Der Besuch auf der Integrierten Leitstelle des Saarlandes (ILS) auf dem Winterberg war nicht nur informativ sondern auch kommunikativ bereichernd. Bei der Polizeiinspektion Neunkirchen, mit der wir immer im guten Austausch stehen, bekamen wir ein Update über die neuesten Entwicklungen, die unsere Einsätze betreffen. Ein erfahrener „OrgL“ (Fachkürzel für: Organisatorischer Leiter im Rettungsdienst) stellte uns Großschadenslagen aus seiner Sicht dar und erklärte das Vorgehen mit prägnanten Begriffen. In einem möglichen Wirrwarr beim ManV (Kürzel für Massenanfall von Verletzten) wissen wir nun, wie und wo wir unterstützen können und wo wir die Arbeit des Rettungsdienstes nur behindern würden. Auch der feine Unterschied zwischen dem Katastrophenschutz und dem Zivilschutz war nicht ganz klar und konnte in einer internen Fortbildung gut dargestellt werden. Selbstverständlich war auch neben den zwei Supervisionsterminen die Intervision an jedem Abend ein Thema.
Schließlich ist zu erwähnen, dass wir 2023 zwei neue Mitarbeiter willkommen heißen konnten, die im Dezember ihre Ausbildung mit der Prüfung abgeschlossen haben und bald als Fachkräfte selbständig die Einsätze werden übernehmen können. Dennoch sind wir jedes Jahr auf der Suche nach weiteren Mitarbeitern und begrüßen jede Bewerbung. Die Zahlen aus 2023 sprechen eine eindeutige Sprache: Die Notfallseelsorge und Krisenintervention werden im Landkreis Neunkirchen mehr gebraucht denn je!
Wir haben auf der Leitstelle die Gelegenheit genutzt und den Hubschrauber als „mögliches Einsatzfahrzeug“ getestet. ;-)