Am 21. April 2012 feierte die GSP, Groupe de Support Pychologique, ihr 15-jähriges Bestehen in Luxembourg. Sechs Psychologen und eine Juristin referierten über professionelle Krisenintervention und Nachsorge.
Die Havarie der Costa Concordia, der Amoklauf in Lüttich (Belgien) oder die Tsunami-Katastrophe 2004 – alles Krisensituationen, die außerordentliche Belastungen bei Betroffenen und Einsatzkräften hervorrufen können. Spezialisten aus Deutschland, Frankreich und Belgien berichteten über die neuesten Erkenntnisse zu PSNV bei Großschadensereignissen.Besonders interessant war der Beitrag von Claudia Schedlich. Die Psychologin stellte die Empfehlungen und Leitlinien des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) für PSNV vor. Die Notfallseelsorge und Krisenintervention Saarland e.V. hat ihr landesweites PSNV-System seit 2007 kontinuierlich den Vorgaben der BKK angepasst.
Olivier Nyssens aus Brüssel berichtete von dem PSNV-Einsatz im Rahmen des Amoklaufes in Lüttich. Im Rahmen dieses Einsatzes wurden eine Vielzahl von Einzelpersonen, ansässige Unternehmen und mehrere Schulen betreut. Ein Novum bildete der Einsatz eines Internet-Blogs, um allgemeine Informationen und Psychoinformationen an Betroffene weiterzugeben, die sich vermutlich nicht persönlich gemeldet hätten. Der Begriff Psychoinformation ersetzt in diesem Zusammenhang die Fachterminologie der Psychoedukation, da die Kommunikation keinen erzieherischen Charakter hat, sondern auf Augenhöhe stattfindet.
Marjorie Dardar , eine Juristin aus Thionville (Frankreich), referierte über die Rechte der Opfer in ihrem Land – unabhängig ihrer Nationalität. Matthia Quellmetz und Melanie Neubauer (Schulpsychologinnen aus Nordrhein-Westfahlen) informierten über ihre Konzeption zum Krisenmanagement bei Amokläufen an Schulen.
Während der gesamten Veranstaltung – ganz besonders während der Pausen, bei erstklassiger Verpflegung – wurden viele Kontakte geknüpft und ausgebaut. Der intensive Austausch rechtfertigte durchaus den Namen „Internationales Forum“.
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