“Und dann war die Katastrophe da” – lautete die Überschrift der Tagung der Notfallseelsorge im Bistum Trier, zu der die Notfallseelsorge und Krisenintervention Saarland e.V. eingeladen war. Diese Einladung nahmen wir zum Anlass, unseren Jahreskonvent – eine Begegnungs- und Fortbildungsveranstaltung des Vereins – mit dieser Veranstaltung zusammen zu legen. Das Thema war zu brisant, um sie sich entgehen zu lassen. Zudem kommt es bei größeren Schadensereignissen in Grenznähe zur Zusammenarbeit der PSNV-Systeme. Und je besser man sich kennt, desto einfacher wird es, die Einsatzlage zu bewältigen.
“Katastrophe” kommt als Wort in den Gesetzen des Landes Rheinland-Pfalz gar nicht vor. Man spricht schlicht von Großschadenslagen, um die negative Konnotation nicht anklingen zu lassen. Das war für uns Saarländer neu. Wir verstehen darunter einen ganz bestimmten Zustand, in dem wir mit bestimmten Rechten und Pflichten aktiv zum Teil des Katastrophenschutzes in einem Landkreis werden. Am 16. September spielte das Wort jedoch auf ein bestimmtes Ereignis an, das allen bekannt ist: die Flutkatastrophe im Ahrtal.
Obwohl das Ereignis unsere Nachbarn nicht unvorbereitet traf, waren das Ausmaß und die Abarbeitung eine große Herausforderung. Die Alarmierung und Bereitstellung von PSNV-Einsatzkräften war eine besondere Herausforderung. Die besonderen Umstände und die Art und Weise der Einsatzführung offenbarten im Einsatz bei allen Diensten Optimierungsmöglichkeiten. Diese werden in der Aufarbeitung des Einsatzes genutzt, um für andere Schadenslagen noch besser gewappnet zu sein.
In einem Vortrag von Pfarrerin Edeltraud Lenz zu größeren Schadenslagen bis hin zur Großschadenslage und den anschließenden Workshops haben wir zusammen mit den Kollegen aus den kirchlichen und nichtkirchlichen PSNV-Gruppen die Grundsätze der PSNV in großen Einsatzlagen betrachtet und verwandte Themen wie die Alarmierungswege und Rettungsmittel für solche Ereignisse kennengelernt. Im Austausch zwischen uns und unseren Nachbarn haben wir die verschiedenen Systeme angeschaut und sind uns über die Wege der reibungslosen und vor allem schnellen Zusammenarbeit klar geworden. Auch die Pausen wurden von allen genutzt, um sich besser kennenzulernen und mehr voneinander zu erfahren.
Wir bedanken uns beim Bistum Trier für die spannende Begegnung! Durch die geknüpften Kontakte und das Wissen gestärkt, hoffen wir auf eine noch bessere Zusammenarbeit der verschiedenen Systeme über Landesgrenzen und Landkreisgrenzen hinaus.