Bundeskongress 2009 in Berlin
Der 12. Bundeskongress Notfallseelsorge/Krisenintervention beginnt in wenigen Tagen in Berlin. Die Grußworte der Schirmherren wurden der offiziellen Internetseite entnommen und zur Information hier eingestellt:
http://www.nfs-kit.de/index.php?id=117&L=0
Grußwort des Schirmherrn Georg Kardinal Sterzinsky, Erzbischof von Berlin
Sehr herzlich begrüße ich Sie, die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des 12. Bundeskongresses für Notfallseelsorge und Krisenintervention. Ich freue mich, dass der diesjährige Kongress in Berlin stattfinden kann, und wünsche Ihnen einen intensiven Erfahrungsaustausch.
In den letzten 20 Jahren wurde die Notfallseelsorge und Krisenintervention fast flächendeckend in ganz Deutschland ausgebaut. Die Initiativen für die Einrichtung dieser „Ersten Hilfe für die Seele“ sind zumeist nicht von den Kirchenleitungen ausgegangen, sondern von engagierten Seelsorgerinnen und Seelsorgern, Mitarbeitern in den Hilfsorganisationen und nicht zuletzt von den Verantwortlichen in Feuerwehr und Polizei. Die Flugkatastrophe in Ramstein am 28. August 1988 und manche andere tragische Unglücke gerieten dabei zu Schlüsselerlebnissen: Es wurde deutlich, dass neben der medizinischen und technischen Hilfe auch eine seelsorgliche Hilfe für Betroffene, Angehörige und zum Teil für die Helfer notwendig ist. Mittlerweile haben Notfallseelsorge und Krisenintervention auch in der Katastrophenvorsorge und bei Katastrophenübungen einen festen Platz. Seelsorgerinnen und Seelsorger, Krisenhelferinnen und -helfer kommen darüber hinaus bei Katastrophen im häuslichen Bereich, bei der Überbringung von Todesnachrichten, bei Suizidversuchen, Geiselnahmen u.a. zum Einsatz. Nicht zuletzt sind die Seelsorger bei Trauerfeiern und religiösen Handlungen gefragt.
In der Notfallseelsorge/Krisenintervention sehe ich eine wichtige, ureigene Aufgabe der Kirche. Es ist ein Samariterdienst für Menschen in Not – unabhängig von Konfession und Weltanschauung.
Es ist ein gutes Zeichen, dass dieser Dienst von Anfang an in ökumenischer Partnerschaft durchgeführt wurde und dass es Kooperationen mit den jüdischen Gemeinden und muslimischen Organisationen gibt. Danken möchte ich allen Mitarbeitenden in der Notfallseelsorge/Krisenintervention für ihren selbstlosen und ehrenamtlichen Einsatz.
Danken möchte ich auch unseren Partnern bei Polizei und Feuerwehr, in Verkehrsbetrieben und Rettungsdiensten, von denen die Alarmierungen in Notfällen zu den Seelsorgern kommen.
Der 12. Bundeskongress trägt den Titel „Von einer Sekunde zur nächsten – Brüche und Perspektiven“. Mögen Sie in Berlin Tage der Ermutigung finden für einen zutiefst menschlichen Dienst.
Georg Kardinal Sterzinsky
Grußwort des Schirmherren Dr. Erhart Körting, Senator für Inneres und Sport in Berlin
Sehr geehrte Notfallseelsorgerinnen und Helferinnen der Krisenintervention,
sehr geehrte Notfallseelsorger und Helfer der Krisenintervention,
sehr geehrte Damen und Herren,
die Ereignisse in Winnenden haben in tragischer Art und Weise ein weiteres Mal mehr die Wichtigkeit Ihrer Tätigkeit vor Augen geführt und den Beweis geliefert, wie notwendig die Integration Ihres Hilfeleistungsangebotes in die Strukturen der polizeilichen und nichtpolizeilichen Gefahrenabwehr zum Wohle der betroffenen Menschen ist. Und dies sage ich nicht nur als der für die Sicherheit und Ordnung dieser Stadt zuständige Senator, sondern auch als Mensch.Es ist ein beruhigendes Gefühl zu wissen, dass es mitfühlende Menschen gibt, die einem in seelischen Ausnahmesituationen stützend zur Seite stehen, wenn Betroffenheit und Trauer einen zu überwältigen drohen und normale Bewältigungsmechanismen nicht mehr greifen.Sie bieten Ihre professionelle Unterstützung und Beistand in Situationen unfassbaren Leids an und müssen dabei einer Vielzahl von Emotionen standhalten können.
Dieser ehrenamtliche Dienst für das Gemeinwohl ist keine Selbstverständlichkeit. Täglich stehen Sie vor der Herausforderung, die beruflichen Verpflichtungen, das Familienleben und die ehrenamtliche Tätigkeit miteinander vereinbaren zu müssen. Das ist oft nicht einfach und setzt ein hohes Maß an Idealismus und innerer Disziplin voraus. Daher freut es mich besonders, dass Sie alle die „Erste Hilfe für die Seele“ interdisziplinär und religionsunabhängig im Namen der Menschlichkeit getragen wird. Für diesen unermüdlichen Einsatz danke ich Ihnen sehr herzlich auch im Namen der Bürgerinnen und Bürger unserer Stadt Berlin. Dass dies demnächst auch schriftlich in einer Rahmenvereinbarung manifestiert wird, begrüße ich ausdrücklich.
Für den bevorstehenden Kongress wünsche ich Ihnen interessante Eindrücke, gute Gespräche für einen hilfreichen Meinungs- und Erfahrungsaustausch und darüber hinaus für Ihre persönliche Zukunft viel Glück, Gesundheit und Wohlergehen.
Dr. Ehrhart Körting
Senator für Inneres und Sport
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