Einsatzgruppe Saarpfalz-Kreis und Evangelische Kirche der Pfalz
1. Aussendungsgottesdienst der pfälzischen Landeskirche auch mit 3 NFS aus dem Saarpfalz-Kreis
Notfallseelsorger leisten „Erste Hilfe für die Seele“
Speyer/Ludwigshafen. „Notfallseelsorge ist als ‚Erste Hilfe für die Seele’ Teil des seelsorgerlichen Handelns der Kirche. Sie unterscheidet sich von den meisten anderen seelsorgerlichen Angeboten an einer Stelle besonders: Notfallseelsorge begleitet betroffene Menschen in der Akutsituation.“ Pfarrer Stefan Kuntz ist der Beauftragte der Evangelischen Kirche der Pfalz für Notfallseelsorge. Am Sonntag, 17. August, um 14.30 Uhr gestalten er und Oberkirchenrat Gottfried Müller in der Ludwigshafener Apostelkirche den ersten Aussendungsgottesdienst für Notfallseelsorger. Ludwigshafen als eines der ältesten Notfallseelsorgesysteme feiert gleichzeitig sein zehnjähriges Bestehen.
Etwa 120 Frauen und Männer – Pfarrer sowie Diakone und Ehrenamtliche mit entsprechender seelsorgerlicher Ausbildung – sind im Bereich der pfälzischen Landeskirche mit Notfallseelsorge betraut. Seit über zehn Jahren bemühen sich Stefan Kuntz und ein vierköpfiger Beirat erfolgreich um den Aufbau eines engmaschigen flächendeckenden Notfallseelsorge-Netzes in der pfälzischen Landeskirche. „Zentren“ für Notfallseelsorge haben sich unter anderem in Kaiserslautern, Zweibrücken und Ludwigshafen etabliert, welche zu den ältesten Notfallseelsorgesystemen in der Landeskirche gehören. Notfallseelsorge erfordere viel Planung und Absprache – vor allem mit den Einsatzkräften sowie eine ständige Erreichbarkeit des Teams – 24 Stunden an allen Tagen im Jahr. „Ein Notfallseelsorgesystem muss funktionieren, sozusagen laufen wie am Schnürchen“, sagt der 46-Jährige.
Kuntz organisiert Fortbildungen, berät die Dekanate, nimmt die Aufgaben eines landeskirchlichen Koordinators wahr und vertritt die pfälzische Landeskirche in der EKD-Konferenz für Notfallseelsorge. Der Pfarrer war auch Ansprechpartner des Landes für die Angehörigen der Tsunami-Opfer aus Rheinland-Pfalz und bei ihm liefen hinsichtlich der Notfallseelsorge die organisatorischen Fäden zusammen, als bei der Fußball-WM 2006 Kaiserslautern Austragungsort von fünf Begegnungen war.
Zur Notfallseelsorge gehört die Betreuung von Hinterbliebenen im häuslichen Bereich bei dramatischen Sterbefällen, die Übermittlung einer Todesnachricht in Zusammenarbeit mit der Polizei und anderen Einsatzkräften, Seelsorge durch Krisenintervention bei akuter Suizidgefahr, Unterstützung der Einsatzkräfte bei schweren Unfällen, aber auch vereinzelt Seelsorge für Einsatzkräfte nach belastenden Einsätzen. Für Letztere gibt es auch speziell ausgebildetete SBE-Teams (Stressbearbeitung nach belastenden Einsätzen). Zur Ausrüstung der Pfarrer gehören eine Weste, ein entsprechend beschriftetes Schild fürs Auto, Telefonbuch, Karteikärtchen, eine Checkliste für einen Großeinsatz, Plüschtiere und anderes. „Notfallseelsorge ist eine Bewegung von unten“, sagt Stefan Kuntz, der im „Normalfall“ Gemeindepfarrer in Hochspeyer ist. Einsatzkräfte aus Feuerwehr, Rettungsdienst und Polizei seien vor etwa zehn Jahren auf die Pfarrer mit der Bitte um Unterstützung zugekommen, schildert Kuntz die Anfänge.
20 Notfallseelsorgerinnen und Notfallseelsorger werden bei einem Aussendungsgottesdienst am 17. August in der Apostelkirche in Ludwigshafen von der Landeskirche in diesen wichtigen und sicherlich nicht einfachen Dienst berufen, weitere am 26. April 2009 in Winnweiler. Diese Berufenen sind stimmberechtigt, wenn im nächsten Jahr, am 24. Juni 2009, die Wahl des Beirats und des Beauftragten für Notfallseelsorge stattfinden, erklärt Kuntz.
(Artikel entnommen von http://www.evpfalz.de/12722.php )
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